Brauchen Mütter Pause vom Alltag?

Manchmal vergesse ich zwischen Arbeit, Kindern und Haushalt ganz, dass ich noch mehr bin als nur Cateringservice und Taxiunternehmen. Ich bin auch noch Mensch! Also nehme ich mir vor, auch mal an mich zu denken und mir Freiräume zu verschaffen. Aber wann bloß?

Tagsüber arbeite ich, da bin ich fremdbestimmt und muß gutgelaunte Seriösität ausstrahlen.
Abends komme ich nach Hause und könnte gut 10 Minuten für mich alleine brauchen,
aber
da öffnen mir 5 erwartungsvolle Augenpaare die Tür und freuen sich ´nen Ast ab, dass ich endlich komme, da bringe ich es nicht über´s Herz zu sagen: ‚Kinder, laßt mich in Ruhe, ich brauche Pause.‘

Nach dem Abendessen könnte ich gut 10 Minuten in Ruhe einen Espresso trinken, während die Kinder sich bettfertig machen,
aber
das ist die einzige Kuschelzeit, die wir gemeinsam haben, und da komme ich mir egoistisch vor, wenn ich von dieser kostbaren Zeit etwas kürze.

Nachdem alle Kinder schlafen, könnte ich gut 10 Minuten für mich alleine haben,
aber
dann…..schlafe ich schon ein.

Ihr auch?

4 Gedanken zu „Brauchen Mütter Pause vom Alltag?

  1. Ja, das kenne ich leider zu gut.

    Ich nutze die Spaziergänge mit den Hunden zum Abnschalten, aber oft genug bin auch dabei schon im Kopf damit beschäftigt, Briefe zu schreiben oder To-Do-Listen zu aktualisieren.

    So ein paar Tage ganz für mich allein, das wäre fein, ist aber erstens utopisch, zweitens würde ich vermutlich gar nicht wirklich abschalten können. Leider.

  2. Ja, das kenne ich. Ich übe mich darin, es zu machen wie Andrea. Ansonsten nehm ich mir auch gern mal ein Wochenende oder einen Tag Auszeit. Nur für mich. Ich buche dann einen Kalligrafiekurs oder ein Yogawochenende. Das fordert ein wenig Organisation, läd aber meine Batterien wunderbarst auf.

    Ansonsten nutze ich Zwangspausen (wartezeiten am Bus, Stau etc ) um Kraft zu tanken. Wenn ich mit den Kindenr zum Spielplatz gehe, setze ich mich auf eine Bank und stricke, während die Minis spielen.

  3. Ich finde ein paar Minuten für sich zu sein sind wichtig – absolut! Das gibt mir oft Kraft und Ruhe um danach wieder meinen Kindern gerecht zu werden. Ich denke auch, dass man solche Zeiträume in den Familienalltag einbauen kann, so dass es auch für die Kinder ok ist.

    Bei uns ist es z. B., so dass mein Mann und ich abends nach dem Essen immer noch einen Kaffee zusammen trinken. Während dieser Zeit spielen die Kinder alleine und das setzen wir auch so durch. Mittlerweile kennen die Kinder das Ritual, respektieren es (meist) und nach diesen 10-15 Minuten geht es wieder weiter im Trubel 😉

  4. „8 erwartungsvolle Augenpaare“!!! 8 Paare!!! (oder blos 8 Augen — immerhin, auch nicht wenige… 😉 ).

    Ich kenne auch diese Phase (dauert sie immerhin bereits über 14 Jahren und wird locker genauso lange weiter andauern).

    Bin zwar nicht ganztags auf der Arbeit, habe aber in den letzten zwei Jahren meine Eigenständigkeit von Zuhause aus aufgebaut… und das bedeutet für mich teilweise Nachts arbeiten oder arg früh aus den Federn, damit Aufträge fertiggestellt werden konnten.

    Mein Geheimnis war Reduktion. Je weniger, desto besser.

    Multi-tasking mache ich nur noch äußerst ungern (ist aber bei 5, bald 6 Kindern manchmal überhaupt nicht zu vermeiden…). Wenn ich im Garten bin, bin ich ganz im Garten, mein MP3 habe ich meinen Kindern vermacht.

    Wenn ich ein Kind zum Kindergarten begleite, bin ich im Dienste meines Kindes unterwegs und freue mich einfach dieser Aufgabe — und keine andere.

    Ich habe gelernt (und lerne immer wieder neu), dass die Probleme, die ich sonst „nebenbei“ in meinem Kopf hin- und herwälze sich einen Dreck drum scheren, ob ich mich intensiv damit beschäftige oder ob ich mich darauf konzentriere, wenn die dazu vorgesehen Zeit kommt. Aber auch habe ich gelernt: es reicht 99% der Zeit, wenn ich auch Probleme ihre Zeit einräume und erst und ausschließlich dann mich damit beschäftige.

    Und so kommt es immer wieder vor, dass ich absolut unverhofft mitten am Tag wirklich 30 Minuten für mich habe… und sitze da, unterdrücke den Drang, was schnell zu erledigen und sauge die Energie des Augenblickes auf.

    Ansonsten: Ich falle grundsätzlich hundemüde ins Bett mit dem Gefühl, etwas geleistet zu haben am Tag. Nämlich meine Kindern begleitet, meinem Mann unterstützt, meine Kunden betreut zu haben. Das erfüllt mich mit eine tiefe Zufriedenheit.

Kommentare sind geschlossen.