Wieviel Süßigkeiten darf ein Kind essen?

Jeden Tag der selbe Kampf: ‚darf ich eine Süßigkeit?‘, ‚darf ich einen Keks?‘, ‚ich bin satt, darf ich noch einen Joghurt?‘. Am liebsten sollte der Tag bereits mit Keksen beginnen und abends mit einem Menü aus Haribo, Joghurt und Schokoriegel enden.

Unser Tipp: Gar keine Süßigkeiten mehr kaufen.

Damit wir nicht dauernd diese Auseinandersetzungen mit den Kindern haben, kaufen wir keine Süßigkeiten mehr ! Statt dessen gibt es Nüsse und Obst (obwohl da natürlich auch viel Zucker drin ist) und getrunken wird Wasser.
Wir halten das jetzt schon seit Monaten durch und die Erfahrungen sind beeindruckend.

Allerdings halte ich ein Tütchen Gummibärchen oder Stück Schokolade am Tag für absolut o.k. Zwischen den Süßigkeiten sollte genug Zeit sein, damit der Speichel die Zucker wieder neutralisieren kann. Auch ein DauerApfelesser schadet seinen Zähnen mehr als dass die Vitamine ihm nützen (wenn nach Transport und Lagerung überhaupt noch viele drin sind 🙁 )

Morgens sehe ich immer wieder Chips essende und Cola-trinkende Kinder auf dem Schulweg, der Kiosk an der Schule berichtet von steigenden Umsätzen und das Pausenbrot ist auf dem Rückzug.
Wo soll das hinführen?
Altersdiabetis haben nun auch schon Kinder, Übergewicht ist im Schwimmbad sehr gut zu beobachten und der Siegeszug von Coca Cola ungebrochen.

Ich glaube nicht, dass die Kennzeichnung der Lebensmittel mit einer Ampel irgendwelchen Erfolg haben wird, genau so wenig wie die Aufschrift „Rauchen kann tödlich sein!“, was ja an Deutlichkeit nicht mehr zu übertreffen ist.

Wie geht Ihr mit Süßigkeiten um? Wieviel Süßigkeiten dürfen Eure Kinder essen?

7 Gedanken zu „Wieviel Süßigkeiten darf ein Kind essen?

  1. ich gebe anju in diesem punkt absolut recht:
    wer sich nicht selber schlau macht zum thema ernährung und sich nur auf die versprechungen der lebensmittelindustrie verläßt steuert unausweichlich auf massive gesundheitsprobleme zu!

  2. Eine Ampel hilft vielleicht nicht denen, die sich nicht ums Essverhalten kümmern, aber denen, die sich eigentlich kümmern, es aber nicht besser wissen. Beispiel Babynahrung: es gibt in der Masse an Babygläschen auch einige, die Zucker oder Salz enthalten. Manche Eltern denken dann (weil es ja auch die Werbung sagt), dass in Babygläschen nur das Beste ist und bestimmt nichts sein wird, was für Babys nicht empfohlen wird. Nicht jeder liest die Zutatenliste durch und schon füttert er unwissentlich Zucker. Und da fallen mir noch eine ganze Reihe Produkte ein, die eher nicht zu empfehlen sind: Instanttees, Mahlzeiten zum Trinken, Folgemilch mit Bananengeschmack, Abendbrei Keks,… Und überall steht drauf: supertoll, superbio, supergesund. Wenn man einfach nicht weiß, was ungesund ist, dann kann es passieren, dass man das falsche gibt.

  3. Und nicht jeder Kohlenhydrat ist gleich dem nächsten…

    Slow Carb ist nicht zwingend Low Carb… und slow carb ist meines Erachtens besser (in Kombi mit wenig(er) Carb).

    Tja. Mein Frischkornmüsli hat mehr Kohlenhydrate als Zuckerbomben mit Milch… aber Kohlenhydrate aus Zucker werden als „Fast Carbs“ erkannt, liefern schnell Energie, sind dann aber schnell „wirkungslos“ — „Slow Carbs“ (wie beim Frischkornmüsli) halten länger satt, bauen den Energie langsamer auf und ab, sorgen für einen ausgeglichenen Energiehaushalt… verführt weniger zum überfressen….

    Tja. Wer sich selbst nicht um sein Essensverhalten kümmert, wird sich auch nicht um rot, grün oder gelb kümmern….

  4. Was die Ampel angeht bin ich ebenso wie das momblog-Team skeptisch. Wer legt denn die Farben auf welcher Basis fest? Aus Sicht der wohl meisten Ernährungsberater bekommen Mehl, Reis, Nudeln oder Kartoffeln einen grünen Punkt, aus Sicht von Low Carb müssten diese jedoch mit dunkelrot gekennzeichnet werden. Wer hat nun recht? So wie derzeit die Lebensmittel gekennzeichnet sind, ist das ganz in Ordnung. So kann jeder für sich selbst entscheiden, welche und wieviele Nährstoffe man zu sich nimmt. Das setzt allerdings voraus, dass man sich etwas eingehender mit dem Thema Ernährung und den damit unmittelbar verbundenen Themen (z. B. Sport) befasst und dieses nicht einfach zur Nahrungsaufnahme deklassiert.

  5. Ich glaube, dass eine Kennzeichnung schon sinnvoll wäre. Dir reicht vielleicht die Nährwertangabe auf den Lebensmitteln, um zu erkennen, was gut und was schlecht ist. Die Kinder, die schon morgens Chips und Cola kaufen, sind doch eher die, die morgens ohne Frühstück aus dem Haus gehen und deren Eltern selbst wenig über Ernährung wissen. Wenn die Werbung erzählt eine Milchschnitte wäre eine gute Zwischenmahlzeit und ein Milchpudding gesund, dann kaufen sie das mit gutem Gewissen. Eine rotes Ampelsymbol könnte da schon helfen. Meine Mutter erzählt immer von ihrer Grundschulklasse. Viele Kinder kommen morgens ohne Frühstück, weil die Eltern noch nicht mal mit aufstehen. Für die Pause haben sie dann abgepackte Schokohörnchen oder ähnliches dabei. Viele Kinder wissen nicht, dass man Pizza, Lasagne und Nudelsoße auch selbst machen kann. Viele Gemüsesorten sind den Kindern unbekannt. Dass den Kindern in solchen Haushalten Obst als Alternative angeboten wird, kann ich mir kaum vorstellen. (Ich bin immer wieder erstaunt unser Kleiner Himbeeren jeder Süßigkeit vorzieht.)
    Also selbst wenn Deine Kinder Süßes essen, denke ich nicht, dass sie von den Folgen, die Du beschreibst betroffen sind.
    Was hast Du eigentlich gegen Joghurt? Wir kaufen meist den Biofruchtjoghurt von Andechser. Der ist ohne Aromazusätze, also wenn Himbeer drauf steht, sind Himbeeren drin statt Himbeeraroma, und schmeckt unglaublich lecker. Anderer Joghurt wird inzwischen verschmäht. Und lieber abends ein Joghurt als gar nichts, oder?

    1. @Anju: Die Werbung der Milchschnitte ist wirklich ein gutes Beispiel. Niemand spricht von den Mengen an Zucker, die enthalten sind. Deshalb bin ich auch kein Freund von Fruchtjoghurt, der eine Menge an Zucker der verschiedensten Arten enthält. Von den meist fehlenden Früchten ganz zu schweigen. Was die Ampel betrifft bin ich skeptisch. Die Eltern, die Du beschreibst, werden nicht plötzlich morgens aufstehen, Obst kaufen, nur weil das Schokohörnchen einen roten Punkt trägt. Und das Kind wird nicht rebellieren und sagen: „das esse ich nicht, dass ist ja rot!“ Aber man wird ja sehen. Und wenn es nur ein paar Leute aufweckt, dann ist es ja auch hilfreich.

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