Zeugnisse: mit oder ohne Noten?

Sollen auf Zeugnissen Noten stehen oder nicht?
Verunsichert man damit die Schulkinder oder nicht?
Schränkt man das breite Spektrum von Kenntnissen mit Noten zu weit ein?
Steckt man Kinder mit Noten in Schubladen?

Wo liegen die Vorteile, wo die Nachteile?

In der Grundschule bei uns wird das erreichte Wissen des Kindes mit einem ausführlichen Text beschrieben.
Diesen Text denkt sich die Lehrerin natürlich nicht für jedes Kind frisch aus, sondern er setzt sich aus Textbausteinen zusammen.
Meist kann ich aus diesem Text sehr gut eine herkömmliche Schulnote ableiten.

Und ich frage mich jedesmal: wo ist jetzt der Unterschied zur Note? Hier steht: „das Kind kann sehr gut und mit großer Begeisterung lesen.“
Stünde bei LESEN nun eine „sehr gut“, dann wüßte ich doch genau so viel, nämlich dass das Kind gemessen am Lehrplan sehr gut lesen kann.

Unsere Kinder haben beim Übergang auf die weiterführende Schule keinen Schock und auch kein Trauma erlitten, als sie Zeugnisse mit Noten erhielten. Während des ganzen Schuljahres tausche ich mich mit den Kinder doch eng über das Geschehen in der Schule aus und weiß, was mich auf dem Zeugnis erwartet.
Ich weiß doch genau, wer zuwenig Vokabeln übt und wer ein Matheüberflieger ist. Die Noten sind dann keine Überraschung mehr.

Was mich an Schule stört, liegt ganz woanders, die Noten an sich alleine sind es nicht.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit SchulNoten pro und contra gemacht?

7 Gedanken zu „Zeugnisse: mit oder ohne Noten?

  1. Das Rezept aus der „Living at Home“ ist verlinkt (da wo „klick“ steht) … für den Teig habe ich allerdings tatsächlich WENIGER Butter + Zucker verwendet… dafür MEHR Eigelb (war eher ein Versehen ;o)) und mit Haferflocken und grob zerbröselten Amarettini für etwas mehr Crunsh gesorgt! Ganz viel Spaß beim Backen und Schlemmen… liebste Grüße… Meike!

  2. Ich finde, man müsse die Lehrer benoten: haben sie allen Kindern den vorgesetzten Stoff vermitteln können oder haben sie versagt? Oder vielleicht irgendwas dazwischen?

    Dazu auch den Lehrplan, den könnte man auch benoten…

  3. In der Tochterschule gibt es keine Notenzeugnisse. Es gibt am Ende des Jahres ein kleines (Spiral) gebundenes Büchlein mit einem allgemeinen Teil (was das Jahr über in der Schule gelaufen ist und welche Ausflüge, Themen etc es gab) und einem persönlichen Brief an das Kind. Der setzt sich nicht aus Textbausteinen zusammen. In diesem Brief ist der Lernfortschritt und aktuelle Stand des Kindes zusammengefasst, gleichzeitig auch Vorschläge für eventuelle weitere Richtungen.
    In der neuen Schule der Tochter dürfen die Kinder an ihren Zeugnissen aktiv selbst mitarbeiten und sich selbst einschätzen. Wenn sie zB mit einer Beurteilung nicht zufrieden sind und der Meinugn sind, daß sie viel mehr Fortschritte (in hren Augen) geleistet haben, dann dürfen sie das artikulieren und die Bewertung nach oben korrigieren. Ich bin gespannt, wie das für die Tochter funktioniert. ich glaube, das System nennt sich IzEL (Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess)

  4. Das mit der Benotung ist tatsächlich nicht so einfach. Gerade heutzutage, wo viel Wert auf individuelle Förderung gelegt wird. Um das am Ende vom Jahr in Noten zu pressen, gibt es nämlich Vorgaben, was ein Kind können muss. Wenn nun ein Kind sich zwar angestrengt und enorme Fortschritte gemacht hat, aber am Ende trotzdem nur eine vier dafür bekommt, sinkt natürlich die Motivation sich weiter anzustrengen. In einem Text kann der Lehrer das erläutern, eine Zahl ist einfach eine Zahl. Ich habe auch schon mal gehört, dass es Schulen gibt, wo der Lernfortschritt bewertet wird und nicht, was man am Ende kann.
    Wenn die Kinder gut und sehr gut sind, ist es natürlich völlig egal, ob es Noten gibt oder nicht. Die Noten sind ja eher für die schwächeren Schüler ein Problem, die darüber ständig präsentiert bekommen, dass sie nicht genug können.
    Ich persönlich fand die Noten in der Schule gut, weil ich die Rückmeldung, was ich gut kann und was nicht, gebraucht habe. Meine Selbsteinschätzung war nämlich grundsätzlich negativ. Dass da dann hin und wieder eine eins im Zeugnis stand, hat mir sehr geholfen.

  5. Es kommt doch auf das Kind drauf an. Unser Großer braucht die Noten – ganz klar und deutlich.
    Unser Kleiner ist eher ein Problemkind und wir haben sogar eine Notenbefreiung bekommen. Seit dem läuft es in der Schule besser.
    Ich sitze also zwischen den Stühlen.
    Doch bezüglich Zeugnis: Ich weiß doch sowieso, was mich ungefähr erwartet. Entweder aus den Eltern-Lehrer-Gesprächen oder weil ich die 6 unterschreiben musste.

    Ich finde den Weg unserer Realschule gut: es gibt kein klassisches Zwischenzeugnis, sondern im Dezember und im Mai eine Notenübersicht mit allen geschriebenen und mündlichen Noten und einer momentanen Endnote. Diese bekommen die Kinder und wir Eltern müssen sie unterschreiben.
    Zudem erhalten die Eltern bei den Elternsprechtagen Einblick in die da aktuelle Notenübersicht beim Klassleiter.
    Wenn ich hier immer noch nicht weiß, was am Jahresende auf mich zukommt, dann weiß ich es auch nicht.
    Ach ja, die Regelung gilt inkl. 8. Klasse.

    Mella

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